Der Wunsch nach einem Kind ist meist der Grund, warum sich Frauen ausführlich mit ihrem Zyklus befassen. Erst mit dem Verständnis der Vorgänge im eigenen Körper kann die Frau bewusster mit der eigenen Fruchtbarkeit umgehen und somit eine mögliche Schwangerschaft planen.
Den Mittelpunkt der weiblichen Fruchtbarkeit bildet der Eisprung – als wichtigstes Element der weiblichen Zyklen und Ursprung des Lebens. Das Wissen um den Vorgang des Eisprung kann der Frau helfen, viele Symptome ihres Körpers besser einzuordnen und damit zu erfahren wann der Eisprung ist und eventuell eher schwanger zu werden.
Der weibliche Zyklus
Obwohl der Zyklus zum weiblichen Körper gehört, kennen viele Frauen nicht die einzelnen Funktionen und können sich viele Vorgänge und Anzeichen ihres Körpers während der Zyklen nicht erklären. Dabei ist der Zyklus für unterschiedlichste körperliche als auch psychische Symptome verantwortlich. Der weibliche Zyklus scheint zunächst ein komplizierter Vorgang zu sein, näher betrachtet, ist es jedoch ein immer wiederkehrender Ablauf bestimmter hormongesteuerter Funktionen.
Das einzige undurchschaubare ist oft die Unregelmäßigkeit des Prozesses. 70 % der Frauen haben Zyklusschwankungen bis zu durchschnittlich acht Tagen. Nur der Zyklusbeginn kann immer sicher festgelegt werden: Es ist immer der erste Tag der Menstruation. Mit dem Abbau der Schleimhäute (Endometrium), die im Zyklus für eine mögliche Schwangerschaft verdickt und angereichert wurden (Proliferation), beginnt die Blutung und damit ein neuer Zyklus. Ab diesem Moment beginnt die Hirnanhangsdrüse das follikelstimulierende Hormon FSH zu produzieren. Dieses ist für die Reifung der Follikel (Eibläschen), der Vorläufer der Eizellen, zuständig. Pro Zyklus reift jedoch oft nur eine Eizelle aus den vielen Follikeln heran. Sind zwei Eier reif und springen, kann es zu einer zweieiigen Zwillingsschwangerschaft kommen.
Die FS Hormone sorgen für die Produktion eines weiteren Hormons, des luteinisierenden Hormons LH. Ist seine Konzentration auf dem höchsten Stand bringt dies das 2 cm große Eibläschen zum Platzen und das Ei springt in den nahen Eileiter.
Anschließend gleitet das Ei durch den Eileiter. Es wird dadurch zum sogenannten Gelbkörper und veranlasst die Produktion des Hormons Progesteron. Dieses Hormon bereitet den Körper für eine mögliche Schwangerschaft vor. Findet keine Befruchtung des Eis statt, stellt der Gelbkörper seine Funktion ein und es kommt zum Zyklusende und damit erneut zur Blutung. Der Zeitpunkt wann der Eisprung stattfindet kann immer unterschiedlich sein und beeinflusst somit die Zykluslänge. Jedoch findet der Eisprung immer 12–16 Tage vor dem Beginn des neuen Zyklus statt.
Fruchtbarkeit der Frau
Im Gegensatz zu den Männern, die tagtäglich ihre Spermien neu produzieren, stehen der Frau in ihrem Leben nur eine bestimmte Anzahl von Eizellen zur Verfügung. Pro Zyklus reift meist nur ein Ei heran, welches befruchtet werden kann.
Ein sehr langer Zyklus der Frau benötigt entsprechend eine lange Periode zur Eireifung und somit haben diese Frauen weniger Chancen in einer vergleichbaren Zeitspanne, schwanger zu werden.
Kennt man dazu noch die Vorgänge der Fruchtbarkeitsphasen nicht, kann der begrenzte Zeitraum der möglichen Befruchtung des Eis verpasst werden. Denn die Fruchtbarkeit der Frau ist nur auf maximal 3–6 Tage pro Zyklus begrenzt.
Nach dem Eisprung ist die Eizelle nur knapp 24 Stunden befruchtungsfähig. Vor dem Eisprung hängt es von der Lebensdauer der Spermien ab. Manche Spermien überleben bis zu 5 Tage im Körper der Frau und können somit das Ei, sofern es in dieser Zeit springt, befruchten. Nur innerhalb dieser kurzen Zeitspanne von wenigen Tagen, ist es der Frau überhaupt möglich, schwanger zu werden.
Symptome des Eisprungs
Die Produktion der verschiedenen Hormone während des Zyklus führt bei Frauen zu vielen Symptomen, die den Eisprung vorhersagen und somit für seine Bestimmung genutzt werden können. Die meisten Frauen verbinden die Veränderungen ihres Körpers oder ihrer Psyche nicht mit ihrem Zyklus, doch beobachtet man den den Zyklus genauer, stellen die meisten Frauen eine Veränderung um den Zeitpunkt des Eisprungs fest.
Veränderung des Körpers
Kurz vor oder während des Eisprungs leiden viele Frauen unter Unterleibschmerzen. Diese werden als Mittelschmerz bezeichnet und können einseitig, oder ganzflächig auftreten. Der Schmerz wird durch den Energieverlust des Eis beim Sprung ausgelöst und klingt mit dem Wandern des Eis wieder ab. Dies kann auch zu Schmierblutungen führen.
Die Hormone und die anschwellende Schleimhaut können einen Blähbauch erzeugen. Dieses kleine Bäuchlein bleibt meist bis zur Monatsblutung bestehen.
Viele Frauen beobachten um den Eisprung herum eine leichte Gewichtszunahme von 1–3 Kilos. Dies ist ebenfalls auf die Hormonproduktion zurück zu führen. Meist sind es Wasseransammlungen, die sofort nach dem Eisprung oder spätestens mit dem Ende der Blutung verschwinden.
Während der Zykluslänge verändert sich immer wieder der Ausfluss. Nähert sich der Eisprung wird der Ausfluss durchsichtig, dünnflüssig und lässt sich spinnen, also mit den Fingern dehnen. Dies ist die optimale Konsistenz für die Spermien. Nach dem Eisprung wird er wieder dickflüssig und milchig.
Veränderung der Psyche
Viel Frauen sind kurz vor dem Eisprung sehr empfindlich nicht nur was ihre Laune angeht. Es kann schnell zur Überreaktion bei emotionalen Situationen, zu Stimmungsschwankungen und schlechter Laune kommen.
Andererseits zeigen Frauen während des Eisprungs vermehrt Lust auf Sex, sind eher erregbar und fühlen mehr beim Geschlechtsverkehr aufgrund der stärkeren Durchblutung.
Nicht jede Frau fühlt die Symptome des Eisprung. Es treten auch nicht alle Symptome gleichzeitig auf. Durch genaue Beobachtung der Reaktion, können jedoch bestimmte Merkmale zeigen wann der Eisprung einsetzt.
Beim Kinderwunsch Anzeichen des Eisprungs nutzen
Bei manchen Frauen klappt es mit der Schwangerschaft schnell und unkompliziert, ohne dass sie sich Gedanken über körperliche Vorgängen und die eigene Fruchtbarkeit machen müssen. Wartet jedoch die Frau nach einigen Zyklen vergeblich auf den positiven Test, empfiehlt es sich, den Körper etwas genauer zu beobachten, denn die Eingrenzung der fruchtbaren Tag erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft enorm.
Viele Frauenärzte bitten die Frau, einen Menstruationskalender anzulegen. Somit hat der Arzt und auch die Frau einen genauen Einblick in die körperlichen Vorgänge. Im Kalender werden alle Auffälligkeiten notiert und mit der Zykluslänge abgeglichen. Kommt es immer wieder zu Unterleibschmerzen in der Zyklusmitte, wird das ein eindeutiges Anzeichen des Eisprungs sein. Die durchschnittliche Zykluslänge kann ebenfalls bestimmt werden und damit eine ungefähre Vorhersage wann der Eisprung und die nächsten fruchtbaren Tage sind.
Viele Frauen in der Babyplanung beobachten den Zerfixschleim und können hiernach ihre fruchtbaren Tage genauer bestimmen.
Zeigt der Körper jedoch keine Anzeichen oder ist das Führen eines Kalenders eine zu langwierige Sache, können auch sogenannte Ovulationstests gekauft werden. Diese messen die zwei für den Eisprung verantwortlichen Hormone LH und FSH. Die Konzentration dieser Hormone ist kurz vor dem Eisprung am höchsten, sodass mit dem Test ein genauer Zeitpunkt der Fruchtbarkeit bestimmt wird. Der Test wird dabei überwiegend ab der Mittagszeit (im Gegensatz zu dem Schwangerschaftstest, der mit dem Morgenurin gemacht wird) im Urin angewandt und sollte etwa ab dem 10. Tag ab Beginn der Regel erfolgen, sodass der Eisprung bei kurzen Zyklen nicht verpasst wird.
Fazit
Wenn man schwanger werden möchte, sieht man das es viele Anzeichen gibt um zu sehen wann der Eisprung erfolgt. Da die Anzeichen nicht immer eindeutig sind und diese bei einem vielleicht gar nicht vorhanden sind, kann ein Eisprungkalender bei der Ermittlung der fruchtbaren Tage und somit beim Kinderwunsch weiterhelfen.
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Bild unten: © panthermedia.net / Matthew Benoit